Hund kastrieren Kosten - Hund kastrieren Ja oder Nein?
Bevor Sie Ihren Rüden oder Ihre Hündin kastrieren lassen, informieren Sie sich über die Kosten, den Ablauf der OP und die Pro und Kontras.
Bei kaum einem anderen Thema gehen die Meinungen so stark auseinander, wie bei der Kastration deiner Fellnase. Wie auch bei der Wahl des richtigen Hundefutters gilt hier die Devise: Wer gut informiert ist, kann eine ausgewogene Entscheidung treffen. Deshalb klären wir dich in unserem Artikel darüber auf, was eine Kastration überhaupt ist, was der Unterschied zu Sterilisation ist und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind. Außerdem erfährst du etwas über den Ablauf, die Kosten und allgemeine Hinweise zur Kastration.
Alles über Hund kastrieren - Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Kastration?
Hund sterilisieren oder kastrieren?
Hund kastrieren Vorteile und Nachteile im Überblick
Ablauf eine Kastration Rüde
Ablauf einer Kastration Hündin
Ist eine Kastration Sinnvoll? Pro und Contra
Was musst Du nach einer Kastration beachten?
Welches Hundefutter nach einer Kastration?
Hund kastrieren Kosten – Wie teuer ist eine Kastration beim Rüden oder Hündin?
Ab wann Hund kastrieren?
Was ist eine Kastration?
Bei einer Kastration werden die Hoden bzw. Eierstöcke (oftmals auch noch die Gebärmutter und die Eileiter) operativ unter Vollnarkose entfernt. In diesen Organen werden die Sexualhormone deines Hundes produziert, weswegen der Sexualtrieb nach der Entfernung stark abnimmt. Im Schnitt dauert dieser Eingriff 30 Minuten.
Aus rechtlicher Sicht handelt es sich hierbei um eine Amputation und ist laut dem Tierschutzgesetz nur dann erlaubt, wenn du einen ausreichend medizinischen Grund hast. Dazu zählen zum Beispiel extremer Stress und Abmagerung aufgrund Essensverweigerung.
Der Eingriff ist irreversibel und sollte im Vorfeld gut überdacht sein.
Hund sterilisieren oder kastrieren?
Anders als bei der Kastration, bei der die sexualhormonproduzierenden Organe entfernt werden, werden bei der Sterilisation nur die Samenleiter bzw. Eileiter unterbrochen. Hoden und Eierstöcke bleiben erhalten, wodurch auch weiterhin Sexualhormone produziert werden. Du unterbindest mit einer Sterilisation also lediglich die Fortpflanzung, nicht den Sexualtrieb.
Es gibt auch noch die Alternative der hormonellen Kastration. Hündinnen bekommen hierbei eine Hormonspritze, die die Läufigkeit unterdrückt. Rüden wird ein Hormonchip eingesetzt. Dadurch kannst du im Vorfeld feststellen, ob sich das Verhalten deines Hundes tatsächlich nach der Kastration ändert.
Hund kastrieren Vorteile und Nachteile im Überblick
Durch die Entfernung der Geschlechtsorgane bei einer Hündin bleibt die Läufigkeit aus und damit auch die Blutungen. Natürlich kann sie dadurch auch nicht mehr schwanger und scheinschwanger werden und Hormonschwankungen fallen weg. Außerdem wird die Entstehung von Eierstocktumoren und die Gebärmuttervereiterung vermieden.
Doch dieser Eingriff ist nicht nur mit Vorteilen verbunden. Durch das Wegfallen der weiblichen Sexualhormone kann es zu einem Überschuss von Testosteron kommen und deine Hündin könnte sich männlicher verhalten. Aus medizinischer Sicht wird dadurch auch das Risiko für andere Krebsarten wie Milztumore erhöht, es besteht die Gefahr von Harnträufeln und das Risiko einer Hypothyreose. Zudem solltest du darauf achten, dass die Ernährung eventuell umgestellt werden muss, da durch den Eingriff der Stoffwechsel verlangsamt wird.
Bei Rüden führt eine Kastration meist zu einem weniger aggressiven Verhalten und das allgemeine psychischen Befinden kann stabilisiert werden. Die triebbedingte Frustration, der Markierungsdrang und das Umherstreunen entfallen meistens. Auch hier werden Krebskrankheiten der Geschlechtsorgane (Hoden- und Prostatakrebs) verhütet.
Dadurch steigt allerdings auch wie bei Hündinnen das Risiko anderer Krebserkrankungen. Die Rüden neigen danach dazu, an Fettleibigkeit zu erkranken, das Risiko einer Hypothyreose steigt und das Fell kann sich gegebenenfalls verändern.
Und eine positive Nachricht zum Abschluss: Insgesamt kann durch eine Kastration die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hundes um ein ganzes Jahr gesteigert werden!
Ablauf eine Kastration Rüde
Vor dem Eingriff wird dein Hund auf gesundheitliche Probleme untersucht. Spricht nichts gegen eine Operation, wird zuerst das Narkosemittel, entweder inhalativ oder als Injektion, verabreicht. Danach wird der Intimbereich rasiert und desinfiziert. Im Anschluss erfolgt die Kastration durch Entfernung der Hoden aus dem Hodensack oder die Entfernung von beidem. Nach dem Vernähen der Wunde ruht sich dein Hund beim Tierarzt aus und du kannst ihn am selben Tag wieder mit nach Hause nehmen. Bis die Fäden nach 10 bis 14 Tagen gezogen werden, solltest du darauf achten, dass sich dein Hund nicht die Wunde leckt. Hilfreich können hier eine Halskrause oder spezielle Hundeshirts sein.
Hund kastrieren Ja oder Nein?
Ablauf einer Kastration Hündin
Der grobe Ablauf der Kastration bei deiner Hündin unterscheidet sich nicht von dem bei einem Rüden. Hier werden natürlich entweder nur die Eierstöcke oder die Gebärmutter entfernt. Da der Eingriff etwas komplizierter ist, dauert es in der Regel länger.
Um generell Komplikationen der OP zu verringern solltest du dich an die Anweisungen deines Tierarztes halten. Dazu zählen beispielsweise genaue Fütterungsempfehlungen (nüchtern, letzte Fütterung mindestens vor 12 Stunden, kein Trinken).
Ist eine Kastration Sinnvoll? Pro und Contra
Früher wurde eine Kastration als ganz normal angesehen. Erst in den letzten Jahren kommen Bedenken über ihren Sinn auf. Vielen sind die damit verbundenen Risiken und Nachteile gar nicht bewusst und sie werden nur einseitig informiert.
Sicherlich kann es für einen sexuell stark aktiven Hund eine große Erleichterung sein, doch gibt es auch Hunde, bei denen durch eine Kastration die Angst gesteigert wird.
Viele Faktoren sollten bei dieser Entscheidung berücksichtigt und sie sollte nicht übereilt getroffen werden. Am besten ist es, im Vorfeld Fragen zu formulieren und diese mit einem Experten, zum Beispiel deinem Tierarzt, zu besprechen.
Was müssen Sie nach einer Kastration beachten?
Die Narkose und die operative Entfernung der Geschlechtsorgane stellen für deinen Hund natürlich eine körperliche Anstrengung dar. Auch die anschließende Wundheilung verlangt ihm viel ab. Deswegen solltest du erstmal auf lange Spaziergänge verzichten und darauf achten, dass er nicht springt. Kontrolliere die Wunde täglich und desinfiziere sie bei Bedarf. Es kann auch sein, dass dir dein Tierarzt ein Antibiotikum gegen eventuelle Infektionen mitgibt.
Auch darf dein Hund nicht an der Wunde lecken. Dafür können eine Halskrause und spezielle Hundeshirts hilfreich sein.
Welches Hundefutter ist nach der Kastration geeignet?
Ob nun Rüde oder Hündin nach der Enfernung der Fortplanzungsorgane haben beide Geschlechter häufig einen geringeren Energiebedarf. Deswegen ist es hier umso wichtiger eine Fleischreiche und Kolenhydratarme (pflanzeliche Kolenhydrate) Hundenahrung zu füttern. Viele zufriedenen Hundebesitzer haben mit dem Nassfutter sowie mit dem Trockenfutter sehr gute Erfahrungen gemacht. Ihre Hunde sind nicht dicker oder träger geworden, sondern wesenrlich ausgeglichener. Für uns ein Grund das Reico Hundefutter zu empfehlen.
Hund kastrieren Kosten – Wie teuer ist eine Kastration beim Rüden oder Hündin?
Hol dir am besten vor dem Eingriff Kostenvoranschläge bei mehreren Tierärzten oder Tierkliniken ein. Eine Kastration beim Rüden kostet zwischen 150 und 250 Euro, bei einer Hündin musst du mit mehr rechnen, da es eine umfangreichere Operation ist.
Ab wann Hund kastrieren?
Wie bereits erwähnt werden in den Organen, die bei einer Kastration entfernt werden, die Sexualhormone produziert. Diese steuern unter anderem die geistige und körperliche Entwicklung deines Hundes. Sie haben zum Beispiel Auswirkungen auf den Knochenaufbau. Daher ist es sinnvoll, Hunde erst nach der Pubertätsphase zu kastrieren. Wann diese abgeschlossen ist, hängt von der Rasse und verschiedenen Umwelteinflüssen ab. Bei Hündinnen solltest du mindestens die erste Läufigkeit plus 2 Monate im Anschluss abwarten. Natürlich sollte dein Hund auch gesund sein bei dem Eingriff! Bedenke, das der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt wird und für Hunde eine Belastung darstellt.
Solltest du deinen Hund trotzdem früher kastrieren lassen, da er sehr aggressiv ist oder ein sehr abnormes Sexualverhalten an den Tag legt, musst du unter anderem mit Gelenkproblemen, Hüftdysplasie, Fellveränderungen oder lebenslangem kindlichen Verhalten rechnen.
Falls du dir unsicher über den genauen Zeitpunkt bist, lass dich am besten von deinem Tierarzt beraten.
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